Wir haben gelernt, dass die bewusste Verwaltung von bereits bestehenden Wohnhäusern nicht nur für Gäste und Gastgeber von grosser Bedeutung ist, sondern auch für die Umwelt resp. den Kohlestoffverbrauch, der unausweichlich mit dem Bau von neuen Gebäuden einhergeht. Die Knappheit natürlicher Ressourcen nimmt von Tag zu Tag zu und moderne Materialien verdrängen allzu häufig die traditionellen Techniken des Alltags. Durch bewusste Sanierungs- und Renovationsarbeiten, die Wiederverwendung von bereits bestehenden Strukturen und deren nachhaltige Eingliederung in die Landschaft können negative Auswirkung auf die Umwelt verhindert werden.
Für ökonomisch gering situierte Bevölkerungsgruppen wird eine minder ausgebaute Infrastruktur oft als Grund angeführt, nicht an der Tourismusindustrie teilhaben zu können. Wir behaupten allerdings, dass Menschen seit Generationen in ihren Häusern leben und darüber hinaus den Brauch des Willkommenheissens von Gästen (entsprechend ihrer individuellen Mittel) hoch schätzen. Moderne Tourismusmodelle haben versäumt wahrzunehmen, dass lokale Gastgeber und Häuser die Erwartungen und Bedürfnisse der Touristen in einem viel höherem Mas erfüllen können als die herkömmliche Tourismusindustrie. Home Stay versteht sich als Medium, diese Diskrepanz zu verringern.
Wir sehen die Beteiligung der einheimischen Bevölkerung an Nepals Tourismusindustrie als wesentlichen Faktor, um die Lebensqualität einzelner Menschen sowie ganzer Gemeinschaften zu verbessern. Mit der regelmässig zirkulierenden Inanspruchnahme der lokalen Infrastruktur hilft Home Stay der alleinigen Kapitalbildung von einzelnen Lodges entgegenzuwirken. Da es zumeist Frauen sind, die Home Stays führen, besteht ein weiteres unserer wesentlichen Anliegen darin, ihre Einkommensmöglichkeiten zu verbessern.